Der Jazzclub im Jahr 2003
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Das Jazzfest 2003 | |||
Feste feiern in Nordhausen ist immer eine schöne Sache wenn es Jazzfeste sind. 20 in Worten ZWANZIG mal gab es seit 1984 Jazzfeste, jährlich eins, selbst 1989 und 1990, als es kurzzeitig so aussah, als müsse man den Jazz in Nordhausen zu Grabe tragen. Aber ganz im Gegenteil stieg der damals neu gegründete gemeinnützige e.V. “Jazzclub Nordhausen” wie Phönix aus der Asche und hat heute einen hohen Stellenwert und guten Ruf im lokalen und regionalen Kulturkalender. Voll Stolz können wir auf einen eigenen Baum verweisen, der vor dem Stadttheater steht und eine Stele, die uns als Besitzer ausweist. Diese hohe Ehre der Stadtväter kommt nicht von ungefähr, denn der Nordhäuser Jazzclub hat in den letzten Jahren durch Veranstaltungen aber auch durch die manpower der Vereinsmitglieder maßgeblich an der kulturellen Entwicklung der Rolandstadt mitgewerkelt. Ein Jubiläum ist immer ein Anlass innezuhalten und auf Erreichtes zu schauen sowie einen Blick in die Zukunft zu richten. Der Rückblick in die Geschichte der 20 Jahre Nordhäuser Jazzfeste ist auch mit Künstlern verknüpft, die uns zu diesem Jubiläum die Ehre geben. Uschi Brüning, Ernst Ludwig Petrowski, Conny Bauer, Uli Gumpert (der freut sich jedes Mal über “seine” Straße!), Günter “Baby” Sommer stehen stellvertretend für so viele international gefeierte Stars, die in Nordhausen konzertierten. Albert Mangelsdorff, Klaus Doldinger, Renaud Garcia-Fons, Konstantin Wecker, Mal Waldron, Günter Fischer, Louisiana Red und viele andere waren hier. Die Dresdner Kultgruppe DEKADANCE war uns treuer Wegbegleiter in unterschiedlichsten Besetzungen. Musiker aus vielen Genres und Ländern bevölkerten die Friedenseiche, das Klubhaus und die Cyriaci-Kapelle. All das wäre ohne die finanzielle Unterstützung von der Stadt Nordhausen, dem Land Thüringen und den vielen großen und kleinen Sponsoren in den letzten Jahren nicht mehr möglich gewesen. Bei allen, die sich dem Jazzclub Nordhausen so verbunden fühlen, dass sie unsere Konzerte besuchen und/oder mit ihrem sauer verdienten Geld überhaupt erst ermöglichen wollen wir uns an dieser Stelle recht herzlich und artig bedanken. Ereignisreiche Tage stehen uns bevor, zwei nordeuropäische Gruppen betreten erstmals das Klubhaus, eine Balkan-Gypsy-Truppe lädt zum Jubeln ein. Indianische Musik wird geboten und am 1. November steht uns eine Welturaufführung ins Haus, wenn das Loh-Orchester unter seinem Generalmusikdirektor Hisoaki Masuda ein jazzsinfonisches Werk des Thüringer Komponisten Frieder W. Bergner im Stadttheater spielt. Der anschließende JazzRabazz in allen Räumen des Musentempels scheint zu einer guten Tradition zu werden und so sehen wir frohen Mutes den nächsten 20 Jazzfesten in Nordhausen entgegen. Auch deshalb, weil unser Bäumchen dann schon bald ein großer Baum ist und der eine oder andere von uns sich einen brauchbaren Krückstock davon abzweigen kann. Ihr Jazzclub Nordhausen |
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Donnerstag, 18. September 2003 Etwas aufgeregt ist der große “alte” Mann des innovativen Jazzes. Ein volles Soloprogramm allein mit Luden, wann gab es das, “ Ich glaube vor 15 oder 20 Jahren”, sagt er. Er beginnt mit dem E Piano, ein von ihm in der Öffentlichkeit eher selten gespieltes Instrument. Ein Ersatz für Uschi vielleicht, oder aber eher ein entdecktes Spielzeug für neue Improvisationsmöglichkeiten. Dann philosophische Ergüsse mit viel Witz und Charme, politische Meinungsäußerungen und wahrhaftige Improvisation mit den Saxofonen, auch Flöten und gar Gesang. Die Krönung war eigentlich die Geschichte und musikalische Darstellung eines Augenblickes im Leben der “Bodden-Resi”, im Fischlandlied eindrucksvoll zelebriert und eigentlich gespielt wie immer. Improvisation in der Musik einige der 130 Besucher erlebten es erstmalig aber es wirkte komponiert, mindestens im Kopf des Musikers. Improvisiert war das Gesamtkunstwerk des Abends. Eine Meisterleistung von Luden Petrowsky, die in Zugaben und dem sinngemäßen Ausspruch endete: “Ich habe altersmäßig nur noch wenig Zeit für lange Zugaben.” Und Uschi natürlich fehlte sie als musikalisch gleichwertige Partnerin und große Stimme - aber das lag diesmal in der Natur der Dinge. |
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Freitag 10.10. Nordhausen Jugendclubhaus 21.00 Copenhagen Steel Band (DK) Ein Trommelfeuer mit “Danish Dynamite” erwartet die Besucher der Kopenhagen Steel Band. Ganz Im “Steele” berühmt-berüchtigter Ölfasstrommler geben die Dänen alles, wenn es um eine perfekte Latino-Performance mit beeindruckenden Sounds und Rhythmen geht, die sich eng an die karibischen Originale anlehnen. Erstmals in Nordhausen gastieren sie auf der Bühne des Jugendclubhauses, wo in den vergangenen Jahren viele Höhepunkte Nordhäuser Jazzfeste stattfanden. |
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Freitag 10.10. Nordhausen Jugendclubhaus/Keller 23.00 SEID gehen zurück in die 70iger und wie bei Pink Floyd folgt ein Soundexperiment dem nächsten. Eine faszinierende Mischung aus Jazz, Artrock und Alternative entsteht dabei. |
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Samstag 11.10. Nordhausen Südharz Galerie 10 -16.00 Und die hat es in sich! Eine ganze Reihe hochkarätiger Preise bis hin zu Fahrrädern und hochwertigen Reisegutscheinen lockt die Spieler aus nah und fern. |
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Samstag 18.10. Nordhausen Cyriaci-Kapelle 20.00 Diese Vier zählen zu den wichtigsten und richtungsweisenden Musikern des zeitgenössischen Jazz der DDR - eine Musik, die im Wechsel der Systeme überlebt hat. Noch immer eigenständig, unverwechselbar und - der Natur der Improvisation entsprechend - unvollendet in dem schönen Sinne einer ständigen Öffnung für neue musikalische Erlebnisse auf der Grundlage einer über Jahrzehnte gereiften Souveränität. In Nordhausen waren sie schon oft zu Gast und wir freuen uns, mit ihnen unsere Jubiläen feiern zu können. |
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Samstag 25.10. Nordhausen Cyriaci Kapelle 21.00 Kocani Orkestar feat. King Naat Veliov Der Clan um Startrompeter Naat Veliov hat sich ganz auf das tief emotionalisierte Lebensgefühl der Roma eingespielt: himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, im unmittelbaren Wechsel ineinander verwoben. Transportmittel der Emotionen sind gefühlvolle Melodien mit mal lyrisch, mal leidenschaftlich geblasenen Soli und die sich wahnwitzig steigernden Rhythmen und delirierenden Stakkati der traditionellen Tänze aus Mazedonien, Griechenland und Bulgarien, der Türkei und Indien - nicht zu vergessen deftiger, musikalischer Humor. So entsteht der spezielle “Kocani-Sound” zwischen Gypsy-Irrwitz und wunderbar leichtem Swing. Tribesmen feat. Pete Wyoming Bender TRIBESMEN führen Musik der nordamerikanischen Indianer jenseits aller Klischees vor. Der Deutsch-Indianer Pete “Wyoming” Bender singt vom Leben der amerikanischen Ureinwohner aus eigener Sicht. In bester Tradition großer indianischer Vorbilder verbinden seine Musiker Jazz, Blues und die Musik seines Volkes zu einem schlüssigen Ganzen. Mit Ernst Bier an den drums und Mack Goldsbury am sax sind auch zwei alte Bekannte bei den Tribesmen unter Vertrag, die schon in Nordhausen gastierten. |
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JazzRabazz Auf dem jazzsinfonischen Programm stehen neben Werken von Chick Corea, Chuck Mangione, Pink Floyd und Manfred Hering auch Kompositionen von Frieder W. Bergner. Im 10. Todesjahr Frank Zappas, des “heimlichen Schutzpatrons” des Nordhäuser Jazzklubs erklingt die Uraufführung “Hommage-Collage a´ Frank Zappa” , die Bergner für Orchester, Band und einen Sprecher schrieb. Das Loh-Orchester musiziert unter der Leitung seines GMD Hiroaki Masuda mit der Thüringer Contemporary Jazz Band, in der ausgewiesene Spitzenjazzer stehen. |
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JazzRabazz Top Dog Brass Band ”Die funky Marching Band aus dem Osten Deutschlands” nennen sich die Musiker selbst und lassen alle Klischees einer Brass band weit hinter. Mit Hip’n’Beat’n’Hop’n’Pop’n’Break’n’Shake’n’Rock’n’Roll verzücken sie alt und jung und entlocken ihnen die wildesten Tänze. Der Sound der Kapelle rührt daher, was ruppige Drums zusammenhalten, während etliche Bläser aus sidolingeputzten Blech den Jazz in die Welt tuten. |
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JazzRabazz Notausgang Im Casino des Theaters lädt die lokale Gruppe Notausgang zu einer Reise in die Welt des Bluesrock mit Abstechern zu Rio Reiser und dem unvergessenen Rory Gallagher. Die Männer um Martin Cebulla haben sich den Spaß an der handgemachten Musik über die Jahre erhalten und man sieht es und hört es ihren Konzerten immer wieder an. |
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JazzRabazz Freejazzzone Günter Heinz/Lou Grassi Günter Heinz studierte Mathematik in Halle, Musik in Dresden und Berlin. Zunächst tätig als Mathematiker an verschiedenen Universitäten, seit 1987 freiberuflich als Musiker unterwegs. Uraufführungen zahlreicher zeitgenössischer Kompositionen, Konzerte mit improvisierter Musik, Rundfunk- und CD-Einspielungen sowie die Zusammenarbeit mit dem Kammerensemble Neue Musik Berlin,Neue Horizonte Bern und SEM-Ensemble New York folgten bald. Er ist Initiator und Künstlerischer Leiter des Festivals Frei Improvisierter Musik in Dresden. Lou Grassi ist einer der vielseitigsten Percussionisten der New Yorker Jazzszene. Er studierte am Jersey City State College u.a. bei Beaver Harris. Bereits in den frühen 70ern entwickelte er in Verbindung mit verschiedenen mixed-media Projekten einen eigenen Stil. Seither spielte er mit zahlreichen Exponenten des zeitgenössischen Jazz. 1994 war er Mitbegründer des New Yorker Improvisor‘s Collective. Freejazz bester Güte erwartet die Besucher des 2. Rangs. |
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JazzRabazz Freejazzzone Willers/Bauer Duo Einen ungewöhnlichen Instrumentemix aus Banjo und Bass bieten die renommierten Berliner Musiker Andreas Willers und Matthias Bauer. Ein frei improvisierender Gitarrist, der sich intensiv mit dem Banjo beschäftigt trifft auf einen beeindruckenden Basskonzeptionalisten. Eine spannende musikalische Interaktion erwartet die Zuhörer. |
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JazzRabazz Freejazzzone Hübeblo Der Tubaspieler Carl Ludwig Hübsch hat auch Schlagzeug und Gesang studiert. Das beweist er in der Kombination mit dem DJ und Soundpoeten Claus van Bebber und dem Sänger Jaan Blonk. Gemeinsam zelebrieren sie eine aufregende Mischung aus hand- bzw. mundgemachter Musik und elektronischen Samples. Es entsteht ein lebendiges Soundgemälde voller Überraschungen. Den Bandnamen muss man sich aus den Anfangssilben der Musiker erklären. |
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JazzRabazz Günter Grabbert/Frank Fröhlich Der aus Film und Fernsehen bekannte Leipziger Schauspieler Günter Grabbert interpretiert im Theater unterm Dach die heiteren Reime von Wilhelm Busch und wird dabei vom Gitarristen Frank Fröhlich begleitet. Schnell stellt sich bei den frechen Texten heraus, dass der Altmeister Busch die Spießbürger seiner Zeit aufs Korn nahm. Frank Fröhlich illustriert das gesprochene Wort wieder einmal unnachahmlich auf seiner Konzertgitarre. |
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JazzRabazz Kreismusikschulband/Blasorchester “Grün-Weiss”/Scamps Das einheimische Blasmusikorchester “Grün-Weiß” sowie die Jazzband der Kreismusikschule und die Nordhäuser Nachwuchsband SCAMPS vervollständigen das line up dieser langen Nacht der Jazzmusik. Während die “grün-weissen” sich der traditionellen Blasmusik cverschriben haben, wie sdie gern auf Karnevalsveranstaltungen genommen wird, geht es bei den jungen, engagierten Musikern der Jazzband der Kreismusikschule unter Leitung von Gitarrenlehrer Matthias Wilhelm schon recht jazzig zur Sache. Die Nordhäuser Nachwuchsband SCAMPS ist derzeit der größte Hoffnungsträger der Rolandstadt in Sachen moderner Rockmusik und möchte diesem Ruf auch im Theater gerecht werden. |
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Samstag 08. November | ab 15.00 Uhr | Ratskeller NDH |
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D.R.I.F.T. Drei Ausnahmemusiker und eine Tänzerin. Mit Scarlett O’ (Ex-Wacholder) und Jürgen Ehle (Ex-Pankow). 2. April Kunsthaus Meyenburg „Die Reise in die Anderswelt“ Irische Feengeschichten und Märchen mit Frederik Hetmann (Autor) und John Kirkbride (Gitarre und Gesang). 7. Mai St. Jakob/ Kapelle Máire Breatnach-Thomas Loefke-Andreas Kiessling Super-Geige (Ex-Michael Flatley) trifft auf keltische Harfe und Gitarre. Faszinierend schöne Musik. 17. Mai Nordhäuser Museumsnacht Das Mini-Festival mit An Beal Boct (Finkenburg), Brogues & Company (Traditionsbrennerei), Adam & Friends, Fiddle & Bowman, Ian Donn, Michael Gabriel u.v.m. 12. Juli Kunsthaus Meyenburg Irische Nacht Connemara Stone Company, Bardic, Fiddlestick und Connemara Stone Dancers. Die große Irland-Party im Garten des Kunsthauses. |
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